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Wedding News

Wie finde ich das perfekte Brautkleid?

16. Oktober 2019

 

Manche Frauen haben ja für den Fall der Fälle ihren Schuhkarton unter dem Bett (oder mittlerweile wohl eher ihr geheimes Pinterest-Board) und können sofort nach dem Antrag sagen, welches Kleid sie an dem großen Tag tragen werden. Für alle, die wie ich damals, weder Schuhkarton noch Pinterest-Board zur Hand haben, hier ein paar Tipps zum Brautkleidkauf.

 

Finding the One

Für manche ist es das absolute Highlight: Das Brautkleid. Die Erwartungen an den Traum in Weiß sind immens – so oft wurde ich im Vorfeld gefragt, wie denn mein Brautkleid aussehen wird. Ich hatte schon fast Mitleid mit meinem Kleid. Würde es den Erwartungen gerecht werden? Den kritischen Blicken standhalten? Dementsprechend unsicher war ich auch bei der Suche und konnte mich einfach nicht entscheiden. Wenn in den Brautsalons James Blunt im Hintergrund singt und dich die Verkäuferin fast dazu zwingt in Tränen auszubrechen, weil du DEIN Kleid gefunden hast… Tja, soviel vorweg – ich bin wohl ein bisschen zu rational für diesen Prozess. Bei jeder anderen emotionalen Sache bin ich die erste, die eine Träne verdrückt. Aber hey, es ist und bleibt ein Kleid. Man trägt es einen Tag lang. Viel wichtiger ist, dass man sich bei der Wahl des Partners sicher ist. Der bleibt einem nämlich in den meisten Fällen deutlich länger…

Aber bitte nicht falsch verstehen – wenn ihr diesen Moment erlebt, spontan das Gefühl habt, das ist MEIN Kleid! Großartig! Her mit dem Prosecco, stoßt mit euren Mädels an und klärt danach alle Formalitäten! Für alle anderen, bitte weiterlesen…

 

Die Brautkleid Anprobe

Die meisten Designer bringen im Herbst die Kollektion für das nächste Jahr in die Geschäfte. Das ist also ein guter Zeitpunkt, um sich Termine für eine Anprobe auszumachen. Brautmodengeschäfte nehmen sich sehr gerne Zeit für ihre Kunden – deshalb ist es wichtig, dass ihr euch Termine ausmacht und diese einhaltet. Bei manchen Geschäften zahlt man für die Anprobe und kriegt diese Anzahlung in Form einer Gutschrift rückerstattet (diese muss nicht unbedingt für ein Brautkleid eingelöst werden, man kann sie auch für Schuhe oder andere Accessoires nutzen). Mein Tipp: Macht euch nicht in zu vielen Geschäften Termine aus. Sucht euch einen Tag, an dem ihr mit Unterstützung 2-3 Termine wahrnehmen könnt. Ich habe mit meinen Mädels vier Geschäfte besucht, weil ich gar nicht wusste, welchen Stil mein Brautkleid haben soll. Hier dazu gleich mehr…

 

Das Hochzeitskleid als Ausdruck der Persönlichkeit

Als kleines Mädchen dachte ich, wenn ich einmal heirate, dann in einem Berg von Tüll, mit wallendem Haar, Schleier und allem Drum und Dran. Und dann stand ich da mit einem 10 kg schweren Brautkleid im Brautsalon, konnte mich kaum bewegen und erkannte mich vor allem selbst nicht mehr. Wenn man privat die meiste Zeit in Yogahosen oder Jeans verbringt und Kleidung vor allem eines sein muss, nämlich praktisch, tja dann ist ein Tüllberg nicht das, was man bei der Hochzeit tragen sollte.

Die Entscheidung ist natürlich nicht leicht – jedes einzelne Brautkleid ist wunderschön und besonders. Schnitte gibt es für jede Figur den passenden und jeder Stil hat seine Berechtigung. Überlegt euch aber im Vorfeld, wie kleide ich mich privat? Welcher Stil passt zu mir? Und auch zu unserer Location? Und dann vereinbart nur Termine in jenen Geschäften, die diesen Stil führen. Meistens verrät die Beschreibung auf der Website schon sehr genau, welchen Stil an Brautkleidern man im jeweiligen Geschäft findet. Unsere Hochzeit fand auf einer Alm statt, das Paarhooting auf der Kuhweide und ich habe die ganze Nacht durchgetanzt – hätte ich mir zu Beginn der Brautkleidsuche überlegt, welches Brautkleid zu einem Tag wie diesem passt, hätte ich mir zwei der vier Geschäfte auf jeden Fall sparen können.

Noch ein Tipp: Stellt euch ein Pinterest-Board mit euren Lieblingskleidern zusammen. Vielleicht erkennt ihr dann bereits Zusammenhänge (z.B. besonderer Rückenausschnitt, Ärmel oder keine Ärmel, bestimmter Schnitt etc.). Und ihr seht, welche Designer euch gefallen und könnt gezielt in Geschäfte gehen, die diese führen.

 

Die Brautkleid-Crew

Wer kommt mit zur Brautkleidsuche? Macht euch einen besonderen Tag und lasst es euch gut gehen. Startet vielleicht mit einem gemeinsamen Frühstück und plant Kaffeepausen ein. Ja, die Brautkleidsuche ist auch anstrengend und macht hungrig. An diesem Tag fühlt ihr euch vielleicht zum ersten Mal als Braut und es ist eine gute Gelegenheit, um Quality Time mit euren wichtigsten Menschen um euch zu verbringen. Ich hatte meine Mama, meine Trauzeugin und eine Freundin dabei. Eine super Kombi und eine gute Gruppengröße. Packt nicht zu viele Mädels ein, sonst habt ihr am Ende viele unterschiedliche Meinungen, aber kein Brautkleid. Eure Begleitung sollte euch gut kennen und wissen, was zu euch passt. Manchmal werdet ihr übrigens bei der Terminvereinbarung bereits gefragt, wieviele Personen mitkommen, damit sich die Salons darauf vorbereiten können.

 

Traumkleid passt – nur leider nicht ins Budget

Die Preise für Hochzeitskleider variieren stark: Günstige Kleider gibt es für unter € 1.000, ab € 3.000 wird es dann schon recht teuer. Aber nach oben gibt es keine Grenze. Zu Beginn der Suche ist man meist schockiert von den hohen Preisen. Bei genauerer Betrachtung erkennt man, dass in einem Brautkleid wahnsinnig viele Arbeitsstunden stecken. Europäische Handarbeit kostet dabei natürlich mehr, als wenn das Kleid in Asien gefertigt wurde. Überlegt euch, was ihr mit eurem Kauf unterstützen möchtet. Ich habe mich für ein Kleid von Rembo Styling entschieden. Die Kleider entstehen in Handarbeit in Portugal und Rembo Styling ist ein Familienunternehmen, das Arbeitsplätze und Handwerk in Europa erhalten möchte. Setzt euch jedenfalls ein Budgetlimit und tut euch dann selber einen Gefallen: Macht euch keine Termine in Läden aus, wo die Preise durchschnittlich über dem Budget liegen.

 

Alternativen, die ihr auch bedenken könnt: Second Hand Kleider! Auf willhaben.at findet ihr vielleicht ein passendes Kleid – oder ihr fragt bei Mama oder Schwiegermama nach. Sie werden sich bestimmt freuen! Und auch maßangefertigte Kleider sind nicht immer unleistbar. Auch diese Variante könnt ihr in Betracht ziehen, wenn ihr schon genaue Vorstellungen von eurem Kleid habt.

 

Was nicht passt, wird passend gemacht

Zum Kaufpreis hinzu kommt meist noch die Änderung. Es lohnt sich nachzufragen, damit ihr am Ende keine böse Überraschung erlebt. Fast alle Brautkleider müssen zumindest noch gekürzt werden. Manche Geschäfte bieten den Service in-house an, bei anderen muss man sich selber um die Änderungen kümmern. Plant auf jeden Fall genug Zeit ein! Manche Brautkleider müssen 6 Monate im Voraus bestellt werden. Informiert euch im Geschäft und plant genügend Puffer ein, sollte bei der Bestellung etwas schief gehen. Änderungen könnt ihr dann auch noch 1-2 Monate vor der Hochzeit durchführen lassen, wenn die Schuhe feststehen und euer Gewicht halbwegs gleichbleibend ist (viele nehmen vor der Hochzeit ab, ob freiwillig oder unfreiwillig).

Zusammengefasst: Sucht euch ein Brautkleid, das zu euch passt und euren Typ unterstreicht! Ein Kleid, in dem ihr euch wohl fühlt und frei bewegen könnt. Genießt den Prozess der Brautkleidsuche und macht euch nicht zu viel Druck! Ihr werdet an eurem Tag großartig aussehen – Kleid hin oder her. Wenn ihr strahlt, dann ist das Kleid nur wunderschönes Beiwerk.

 

Mein Brautkleid von Rembo Styling habe ich im Atelier 7 gekauft.

(Unsere wunderschönen Hochzeitsfotos stammen von Herzflimmern)

 

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