Schon viel zu lange habe ich euch auf den Beitrag zu unserer kirchlichen Trauung warten lassen. Dabei gehört dieser Teil ja schließlich auch zu unserem wunderbaren Hochzeitswochenende im August 2019 in Strobl. Von unserer standesamtlichen Trauung und der großen Feier habe ich euch ja bereits ausführlich berichtet. Heute möchte ich euch von der kirchlichen Trauung erzählen – mit allen Hindernissen und Hürden sowie den Dingen, auf die man bei der kirchlichen Trauung achten sollte.
Unsere kirchliche Trauung in der Pfarre Strobl
Wir haben am 18. August 2019 in der Pfarrkirche Strobl geheiratet. Am Freitag davor fand die standesamtliche Trauung und auch die große Feier statt. „Herrlich erfrischend, wie ihr einfach alles verkehrt herum macht, als man es eigentlich gewohnt ist“, konnte sich die Dame am Hotelempfang nicht verkneifen. Und ja, es war ein bisschen anders, als ganz zu Beginn geplant – mit eben ein paar Besonderheiten.
Kirchliche Trauung outdoor? Fehlanzeige!
Für mich war ganz klar, dass die Trauung (wenn wettertechnisch möglich) im Freien stattfinden soll. Nun fanden wir zwar einen Pfarrer, der die Trauung draußen durchgeführt hätte, aber die Erzdiozöse Salzburg erlaubt dies leider nicht. Unsere Lösung: Die standesamtliche Trauung draußen inklusive einem Segen unseres Pfarrers am Freitag. Sonntags darauf dann die kirchliche Trauung im kleineren Rahmen der Familie in der Kirche. Solltet ihr also eine kirchliche Trauung im Freien planen, erkundigt euch nach den Möglichkeiten bzw. der Bereitschaft des Pfarrers.
Welcher Pfarrer führt die kirchliche Trauung durch?
Mein Mann kannte bereits seit der Jugend einen sehr sympathischen Pfarrer aus Nigeria. Dieser sollte uns trauen. Der Weg dorthin? Man meldet sich zuerst bei der Wohnsitzpfarre der Braut oder des Bräutigams. Dort wird auch ein so genanntes Trauungsprotokoll verfasst. Man wird zu diversen Themen befragt, der Ehewille wird dokumentiert und der Pfarrer bestätigt, dass nichts gegen eine kirchliche Trauung spricht. Voraussetzungen dafür sind: Die Ehe darf nur zwischen Mann und Frau eingegangen werden, ein Eheseminar wurde besucht, das Paar sollte gefirmt oder zumindest getauft sein. Dieses Protokoll wird an die Pfarre geschickt, in der die Trauung stattfinden soll (wenn diese von der Wohnsitzpfarre abweicht). Tipp: Erkundigt euch rechtzeitig, ob das Protokoll auch angekommen ist! Die Pfarre vor Ort bestellt dann den Priester, wenn dieser nicht derjenige vor Ort ist – wie in unserem Fall.
Katholisch, evangelisch oder ohne Bekenntnis? Die kirchliche Trauung kommt in vielen Varianten
Auch diesbezüglich hatten wir einen Sonderfall: Mein Mann ist katholisch und ich bin schon vor einigen Jahren aus der Kirche ausgetreten. Grundsätzlich ist das kein Problem – ich musste lediglich beim Trauungsgespräch unterschreiben, dass mein Mann die gemeinsamen Kinder christlich erziehen darf. Wer hier ebenfalls zu den Sonderfällen zählt, sollte sich rechtzeitig mit der Pfarre in Verbindung setzen und die Möglichkeiten besprechen. Ökumenische Hochzeiten sind ebenso eine Option. Meistens entscheidet man sich dann für einen Wortgottesdienst (so auch wir) und nicht für eine Messe mit Eucharistiefeier.
Planung der kirchlichen Trauung
Nach all den organisatorischen Dingen haben wir uns der Planung gewidmet. Im Rahmen eines Wortgottesdienstes kann man viele Personen wunderbar einbinden. So führten uns unsere Eltern zum Altar, unsere Mamas lasen beide schöne Texte, die Geschwister die Fürbitten. Bibiane Zimba begleitete uns musikalisch mit ihrer traumhaften Stimme und am Klavier. Die Dekoration der Kirche haben Familie und Freunde für uns übernommen – wir haben die Blumen vom Freitag einfach wieder verwendet.
Erfahrungen und Tipps (inkl. Hoppalas) zur kirchlichen Trauung
Meldet euch rechtzeitig bei eurer Heimatpfarre an, denn es kann schon mal ein bisschen dauern, bis alle Dokumente dort ankommen, wo sie hingehören. Wenn ihr die Trauung in einer anderen Kirche plant, erkundigt euch, ob die Dokumente eingetroffen sind und ob noch etwas benötigt wird. Bei uns hatte der Pfarrer einen Teil übersehen, den wir dann vor Ort noch ausfüllen mussten. Für eine kirchliche Trauung braucht es Trauzeugen. Die Zeugen können auch ohne Bekenntnis sein – sie müssen allerdings vor Ort unterschreiben. Darauf hätte unser Pfarrer fast vergessen bzw. als es dann zur Unterschrift kam, hatte keiner einen Stift dabei… Die Mesnerin kam dann mit einem Druckbleistift an… Großes Gelächter 😀 Auch wichtig: Wer ist für die Kirchenausstattung zuständig? Kirchenbank für euch, Stühle für die Trauzeugen und das Anzünden der Kerzen. Wir wollten unsere Hochzeitskerze entzünden, nur leider brannte die Osterkerze nicht…
Mein Fazit: Wir hatten eine wunderschöne kirchliche Trauung mit ein paar Hoppalas im Vorfeld und auch während der Trauung. Genau das hat es aber auch so herrlich entspannt gemacht. Wir waren ja fast schon Profis im Heiraten nach der Feier am Freitag und so konnten wir den Tag sowie die Trauung am Sonntag wunderbar genießen. Hier findet ihr noch einige Bilder unserer kirchlichen Trauung. Festgehalten hat diese Momente Dominik Liszt.